Singapur
Als eines der Gründungsmitglieder der Föderation von Malaysia führte der wachsende Streit zwischen den Chinesen in Singapur und den Malaien in Malaysia innerhalb von zwei Jahren zu einem ausgehandelten Trennungsabkommen.
Singapur spaltete sich im August 1965 von der Föderation von Malaysia ab und wurde ein unabhängiges Land, das nie zurückblickte, wie uns einer unserer Grab-Fahrer (das asiatische Pendant zu Uber) erklärte. Heute ist Singapur ein erfolgreiches, modernes Land mit einer erstaunlichen Infrastruktur und einer florierenden Wirtschaft.
Seit wir Singapur vor 20 Jahren das letzte Mal besucht haben, hat sich dieses Land in die Zukunft katapultiert. Von den Vergnügungsparks auf der Insel Formosa bis hin zu den Vogel- und Naturschutzgebieten, die über das ganze kleine Land verstreut sind, gibt es hier ein wahres Sammelsurium an möglichen Aktivitäten.
Gitty entdeckte diesen coolen "Springbrunnen" im Singapur Changi Flughafen, in dem Wasser von der hohen Decke bis auf die Ebene unter uns herabfällt.
Ich stellte eine sehr lange Liste von interessanten Orten und Aktivitäten zusammen, für dieses Mal und auch für unsere zukünftigen Besuche von Singapur. Aber zuerst es gab diesen einen Ort, den ich unbedingt besuchen musste: The Gardens by the Grove.
Das ist ein Ort, den ich schon seit Jahren erleben wollte, vor allem den Supertree Grove. Die Gärten, die sich unterhalb der Skyline-Brücke erstrecken, sind ein wahres Wunderland für Naturliebhaber, und die nächtliche Ton- und Lichtshow im Supertree-Hain war ein farbenfrohes Vergnügen mit perfekt auf klassische Musik abgestimmter Beleuchtung.
An einem sonnigen Nachmittag fuhren Gitty und ich zu den Botanischen Gärten von Singapur. Es würde sich lohnen in Singapur zu leben und die ganze Zeit immer wieder nur durch dieses erstaunliche tropische Paradies zu wandern, das zum ersten Unesco-Weltkulturerbe in Singapur wurde. Wir waren total begeistert, wie toll und wie groß diese Anlage ist.
Unerwarteterweise verbrachten wir die meiste Zeit im Nationalen Orchideengarten. Allein die verschiedenen Bereiche wie die Bromeliensammlung, die Geheime Schlucht und der Verzauberte Garten zeigten die Pracht von über 1.500 Arten mit ihren einzigartigen und zahlreichen Blüten in ihrer natürlichen Umgebung.
Als wir das Cool House betraten, waren wir bereit für eine Atempause von der Hitze und Feuchtigkeit. Die Schönheit und Vielfalt der ausgestellten Orchideen in dem klimatisierten Gehege ließ uns schön langsam den kurvenreichen Weg entlang wandern.
Als wir den Orchideengarten verließen, waren wir zwar erschöpft und bereit zur Abreise, aber eine Mittagspause im Halia Restaurant direkt am Orchid Plaza mit seiner ausgezeichneten Küche gab uns neue Kraft. Wir schlenderten noch ein paar Stunden durch das Feuchtgebiet bis zum Schwanensee und beobachteten die historischen Bäume, die schon Jahrhunderte alt waren, als der Botanische Garten gegründet wurde. Wahrhaftig einer der besten botanischen Gärten, die ich je auf der Welt besucht habe!
Unser einziger anderer Ausflug während dieses Aufenthalts in Singapur führte uns zum Sungei Buloh Nature Reserve, wo wir einen Nektarvogel bei der Fütterung seiner Jungen, einen Weißhelm-Nashornvogel, der durch die Bäume flog, und die Rufe der Eisvögel in den Mangroven beobachten konnten. Es war ein schöner Vormittag in der Natur und der andere halbe Tag am Pool unseres Hotels. Keine schlechte Art, mein Leben zu verbringen.
Gartennektarvogel füttert Jungtiere
Asiatischer Weißkopf-Hornvogel
Nektartrinkender Gartennektarvogel
Wir verbrachten einen Großteil unserer Zeit in Singapur damit, uns in der von uns gemieteten Wohnung aufzuhalten, in unserer eigenen Küche zu kochen, etwas zu lesen und fernzusehen, zu schwimmen, einzukaufen und die nächsten Monate zu planen, denn zu unserem nomadischen Lebensstil gehört es, viele Flüge und Hotels zu buchen. Ich kann mich nicht beklagen!
Singapur ist bekannt für seine prächtige und natur-orientierte Architektur
Sogar die Decken der Rolltreppen im Einkaufszentrum sind schön gestaltet
In den letzten neun Monaten hatten wir auch einige gesundheitliche Probleme, aber nichts allzu Ernstes. Ich bekam einen Hitzeausschlag am ganzen Körper, Gitty rutschte auf einem moosbewachsenen Holz-Bürgersteig aus und hatte Probleme mit dem Knie, meine Ohrenentzündung flammte auf, und wir kämpften beide mit einem starken, monatelangen Husten. Ob wir nun zu Hause oder unterwegs krank sind, man muß immer mit solchen Problemen rechnen. Bisher hat uns jedoch nichts von unseren Reisen abgehalten, da wir relativ fit und immer noch in guter Verfassung sind.
Karmesin-Nektarvogel, der Nationalvogel von Singapur, hier im Botanischen Garten
Unser ursprünglicher Plan war unsere Krankenversicherung nur in dringenden Notfällen in Anspruch zu nehmen und ansonsten bei Bedarf lokale Kliniken aufzusuchen. Bis jetzt, toi-toi-toi!, haben wir die Krankenversicherung noch nicht in Anspruch nehmen müssen. Wir waren in einer Reihe von Ländern in Kliniken und die Kosten waren so niedrig wie gehofft, einschließlich mehrerer Impfungen gegen durch Mücken übertragene Krankheiten, die uns in den Vereinigten Staaten mindestens das Zehnfache gekostet hätten. In den lokalen Kliniken haben wir interessante Erfahrungen gemacht, denn jedes Land hat seine eigenen Methoden im Umgang mit dem Verhältnis zwischen Arzt und Patient und bei der Ausgabe von Medikamenten.
Flughunde (eine Früchte-essende Fledermaus), die ihre Flügel um ihre Jungen wickeln, im Naturreservat Sungei Buloh
Wir versuchen, uns auf neue Kulturen, neue Ideen und neue Lebens- und Lernweisen einzulassen. Wir versuchen nicht, in der kurzen Zeit, die uns zur Verfügung steht, alles zu sehen (die Welt da draußen ist wirklich groß und es gibt so viel zu sehen und zu tun), sondern wir genießen die Dinge, die wir auf unsere eigene, entspannte Weise erleben wollen. Wir vermissen unsere Familie, Freunde, Kollegen und Bekannten, aber wir lernen auch hier und da neue Leute kennen. Wir hoffen, dass wir uns mit alten und neuen Freunden an schönen Orten treffen und unsere Erfahrungen so oft wie möglich teilen können, solange es unsere Gesundheit und unser allgemeines Wohlbefinden zulassen.
Ich habe auf dieser langen und kurvenreichen Reise gelernt, dass sich Pläne schnell ändern können, aber eines ist sicher: Auf unserem nomadischen Weg warten noch viele Überraschungen auf uns.