Türkisblaue Gewässer von Tonga

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Wir haben die weißen Sandstrände von Tonga auf zwei verschiedenen Inselgruppen genossen: Vava'u und Ha'apai. In Tonga liegen so viele Inseln dicht beieinander, dass die Gewässer zwischen den niedrig gelegenen Inseln ruhig sind und sich hervorragend zum Segeln, Schnorcheln und Kajakfahren eignen.

Wir erlebten ein wenig von der sehr heißen und feuchten Jahreszeit und dann wechselte das Wetter in die warme, feuchte und windigere Jahreszeit (von den Neuseeländern, die die Inseln besuchen, Winter genannt) ...

Während des Sturms hält er uns mit Liedern aus der Südsee bei Laune

... Dazu gehörte ein fast hurrikanartiger Sturm, der unser Ferienhaus am Strand drei Tage und zwei Nächte lang mit heftigem Regen überzog und mit Stürmen in Orkanstärke die Dächer einiger Häuser auf der anderen Seite der Insel wegblies. Ein paar Tage später erschütterte ein kleines Erdbeben unsere Welt. Aber - Naturerlebnisse dieser Art sind für uns kein Problem - ganz im Gegenteil..

 

Tonga ist die am wenigsten entwickelte Inselnation unserer bisherigen Reise. Kein Fernsehen, kein Internet in unseren Hütten (nur im Restaurantbereich, normalerweise), kein Transport zu den benachbarten kleinen Dörfern - nur wunderschöne Strände, verschiedene Schattierungen von warmem türkisfarbenem Ozeanwasser, bunte Rifffische, Palmen und Kokosnüsse .... und Moskitos und Fliegen ... aber, na ja, nichts ist jemals perfekt.

Kurz gesagt, es gibt nicht viel zu tun.

In Erwartung einer möglichen länger dauernden Ruhezeit haben wir in Sydney ein 1000-teiliges Puzzle gekauft, das wir während des stürmischen Wetters mit starkem Wind und strömendem Regen, gespielt haben. Nachdem wir es fertiggestellt hatten, teilten wir es in zwei Hälften (in zwei Tüten), und jetzt sind wir bereit für einen weiteren Wettbewerb an einem Regentag, um zu sehen, wer seine 500-Teile-Puzzlehälfte schneller zusammensetzen kann. Danach können wir die Hälften für einen weiteren Wettbewerb an einem anderen zukünftigen Regentag tauschen. Machen wir schon seit einigen Jahren an Regentagen, mit guter Musik dazu, und macht Spaß.

Wir haben uns auch über die vielen Muscheln gefreut, die man an den Stränden finden kann, um Fotokollagen zu erstellen.

Es ist strengstens verboten, landwirtschaftliche Erzeugnisse, tierische oder pflanzliche Produkte, nach Neuseeland oder Australien einzuführen, und es ist ohnehin nicht gut, Muscheln aus ihrem natürlichen Lebensraum zu entfernen, also beschlossen wir, sie bei unserer Abreise wieder in ihre natürliche Umgebung zu setzen.

Das Sammeln von Muscheln hat uns sehr viel Spaß gemacht, denn wir haben uns in der Bibliothek des Resorts Feldführer und Riffbestimmungsbücher angeschaut und versucht, die Namen und die verschiedenen Gruppen von Muscheln zu identifizieren, und letztendlich hoffen wir, die Mollusken mit ihren intakten Schalen unter Wasser beim Tauchen als lebende Tiere zu entdecken.

Die Gezeiten haben an unserem zweiten Standort in Tonga Muscheln und Korallenstücke an Land gespült.

Leben und Essen im Freien auf Ha'apai direkt an den Stränden.....schön, aber Fliegen!

Leben und Essen im Freien in Va'vau.....schön, aber...Mücken!

Unser abgelegenes Domizil, genannt "fale", auf den Inseln

Unser Privatstrand ist nur einige Meter von unserem Fale auf Ha'apai entfernt

Nachts hatten wir absolute Dunkelheit um uns herum, um den Nachthimmel zu beobachten oder die ziemlich großen Einsiedlerkrebse auf ihrem Weg zum Bau neuer Höhlen im Sand zu beobachten. Nach dem Abendessen spazierten wir den dunklen Weg entlang und betrachteten die Silhouetten der Palmen im Licht der Milchstraße.

Gitty sah natürlich die Kontraste und Farben mit den Augen einer Aquarellmalerin

Wunderschöne türkisfarbene Luftaufnahmen beim Flug über die Inseln von Tonga

Ankunft in der Hauptstadt Nuku'alofa

Das Königreich Tonga liegt zwischen Fidschi und Niue im Pazifischen Ozean und besteht aus 170 Inseln, von denen nur 34 ständig bewohnt sind. Die Bevölkerung spricht Tonga und Englisch, und obwohl Tonga ein Königreich ist, kümmern sich ein gewählter Premierminister und seine Partei um die Politik, und der größte Teil der königlichen Familie ist äusserst unbeliebt und lebt im Ausland, in Neuseeland.

Der Präsidentenpalast - eines der ältesten noch erhaltenen Gebäude in Tonga!

Die Verbesserung des Lebensstandards in Tonga geht nur langsam voran. Die rund 100.000 Einwohner sind eher arm und viele leben von der Landwirtschaft.

Typisches tonganisches Familienhaus. Man beachte: auf der linken Seite die erhöhte Plattform zum Aufsammeln des Mülls, um zu verhindern, dass die Schweine und Hunde ihn durchwühlen. Dies ist typisch für alle Inseln im Südpazifik, wo Tiere frei herumlaufen.

Die Bewohner des Dorfes in der Nähe unseres Resorts auf Ha'apai bauen ihre Lebensmittel größtenteils selbst an und müssen keiner bezahlten Arbeit nachgehen. Sie wurden uns als zufriedene Menschen beschrieben, die auf den Luxus der westlichen Welt verzichten und stattdessen das entspannte Leben eines Inselbewohners führen.

Ein weiteres typisches Haus in Nuku'alofa. Hinweis: Keine "Klimaanlage", sondern frische Luft, die durch die spezielle Fenster strömt (5 horizontale ca 12cm hohe Glasscheiben, die man gemeinsam öffnen und schließen kann). Dies sind einige schönere Häuser; außerhalb der Hauptstadt sehen sie ganz anders aus

Es gibt kaum Exporte aus Tonga und fast alles muss importiert werden; die Infrastruktur ist vorhanden, wird aber oft durch Erdbeben und Taifune zerstört. Der Tourismus ist gering, aber im Aufwind.

Felder mit Taro, einem Grundnahrungsmittel im Südpazifik, werden überall angepflanzt, sogar inmitten von Palmenhainen

Mit einer sehr langen und scharfen Hakenklinge an zwei miteinander verbundenen Bambusstangen werden die jungen Kokosnüsse für den Verzehr abgeschnitten

Die tonganische Bevölkerung ist sehr religiös; selbst in kleinen Dörfern gibt es oft 6 oder 7 Kirchen (keine glockenklingenden Kirchtürme) mit verschiedenen christlichen Konfessionen. Ehrgeizige Tonganer neigen dazu, die Insel zu verlassen, um bessere Chancen in Neuseeland und Australien zu haben.

Jede Familie besitzt ihr eigenes Stück Land, oft eine ganze Insel, und wenn die Eltern sterben, erbt der älteste Sohn den Besitz, der dann, so erfuhren wir aus erster Hand, unter den Brüdern aufgeteilt wird. Schwestern, also alle Frauen, besitzen kein Land; wenn es keine Söhne gibt, fällt das Land wieder an den Bruder des Vaters zurück.

Tonganische Frauen tragen Kleider, die mindestens bis zu den Knien reichen.

Die Berufskleidung für Männer in Tonga ist ein Tupeno (Rock), der immer in gedeckten Farben gehalten ist.

Ich habe hier mit zwei Frauen gesprochen, die Teilzeit im Gastgewerbe arbeiten und gleichzeitig online an der Universität von Fidschi (nicht an der tonganischen Hochschule) einen Abschluss in Krankenpflege machen, um später in Neuseeland, Australien oder den USA zu arbeiten. Die einzige andere Alternative für eine Frau auf Tonga ist die Ehe, keine gute Zukunft für eine starke, unabhängige Frau.

Zwischen unserem ersten und zweiten Aufenthalt auf den beiden verschiedenen Inselgruppen verbrachten wir auch einige Tage in der Hauptstadt Nuku'alofa auf der größten Insel Tongatapu.

Diese Frau trägt ein kiekie, ein traditioneller tonganischer,häufig selbstgemachter Gürtel über einem tupenu (Wickelrock), den wir in der Hauptstadt häufig gesehen haben

Ein Regierungsbeamter mit seiner Ta'ovala (Hüftmatte), die bei offiziellen Anlässen als Symbol für Respekt und Demut getragen wird

Wir besuchten ein steinernes Denkmal aus dem Jahr 1200 n. Chr., das die Sommer- und Wintersonnenwende anzeigt, den längsten und kürzesten Tag des Jahres.

Nicht allzu weit entfernt besuchten wir ein Gebiet mit einer natürlichen Reihe von Blaslöchern im Gestein, aus denen Wasserstrahlen in die Luft schossen.

Dieser spezielle Eisvogel ist auf Tonga weit verbreitet

Tonga ist berühmt dafür, daß man in den Sommermonaten mit Buckelwalen und deren Nachwuchs schnorcheln oder sie direkt von den Stränden aus beobachten kann. Natürlich ist in diesen vier Monaten Hochsaison in Tonga, von Juli bis Oktober, und die meisten der wenigen Hotels und Resorts sind schon lange im Voraus ausgebucht. Wir haben uns entschieden, in der Nebensaison in Tonga zu sein, da wir in Massachusetts schon oft Buckelwale auf ihrem Weg vom Süden zu ihren nördlichen Futterplätzen gesehen haben. Allerdings auf einer anderen Süd-Nord-Route.

Nachdem wir zuvor die äußerst freundlichen Fidschianer und Niueaner kennengelernt hatten, empfanden wir die Tonganer als viel zurückhaltender. Doch wenn man sie erst einmal kennengelernt hat, sind auch sie freundlich, aber es gibt eine erste Hürde zu überwinden.

Ähnlich wie in Niue streifen Hühner und Hunde durch die Straßen, aber hier in Tonga streifen auch die Schweine. Vor allem die neugierigen Jungtiere, die ihre Umgebung erkunden, nachdem sie zuvor von ihren Müttern versorgt wurden.

Die frei herumlaufenden Ferkel wissen immer noch, wo sie sich ihr Futter holen können (Speisereste, Kartoffeln und Kokosnussfleisch). Wir haben jedoch den Eindruck, dass nie Schweinefleisch auf dem Speiseplan steht, da diese Schweine, wie auf den meisten Inseln, für besondere Anlässe gehalten werden.

Dieses Gebäude zeigt die traditionelle Dachform, die überall auf den Inseln verwendet wurde, bevor westliches Design in der Südsee übernommen wurde.

Wir haben auf jeder Inselgruppe getaucht, aber unser erster Tauchgang war der Schönste.

Beim Fahren mit dem Boot über das Ozeanwasser zu unserer Tauchstelle, stellte ich mir vor, mit welchen Farben ich es malen würde: dunkles Ultramarinblau mit grauen helleren Flecken, etwas Dunkelgrün zum Boot hin, mit einigen weißen Wellenkämmen, direkt neben dunkleren Bereichen, den Schatten der Wellenkämme, in unregelmäßigen Abständen. Als wir in einen ruhigeren Wellenbereich kamen, wechselten die Farben fast sofort zu einem dunklen, sehr gesättigten Türkis, und einige Minuten später befanden wir uns in einem Ozean aus sehr hellem türkisfarbenem Wasser, so weit das Auge reichte. Die Tiefe des Ozeans war viel flacher geworden. Es gab auch einige dunklere Bereiche mit ziemlich klaren Rändern, die Korallenformationen in allen Größen zwischen dem hellbeigen Sandboden bedeuteten

In der Nähe der Steilküste einer Insel mit üppiger grüner Vegetation ankerten wir, legten unsere Ausrüstung an und ließen uns rückwärts in das klare Wasser fallen. Wir entdeckten sofort einen fußballgroßen Oktopus in seiner Höhle, der mehrere Farb- und Strukturverkleidungen ausprobierte, als wir alle drei vor seiner Haustür auftauchten. Einen Oktopus zu sehen, ist für jeden in meiner Taucherfamilie ein absolutes Highlight!

Das Riff hatte interessante Formationen, mit vielen verschiedenen Hartkorallen in allen Farben, die wir sehr genossen, da wir nur etwa 20 Meter tief waren. Viele kleinere Rifffische und mehrere Gruppen von mittelgroßen Fischen, die gerne in großen Gruppen schwimmen. Wir tauchten mit dem Riff auf der rechten Seite, und auf der linken Seite war die große dunkelblaue Tiefe, endlos und geheimnisvoll. In dieser Richtung beobachteten wir drei Thunfische, die schnell vorbeizogen, und weiter in der Ferne entdeckten wir eine Schildkröte, die unser Führer anhand des Panzermusters auf ihrem Rücken als grüne Schildkröte identifizierte. Fast eine Stunde später saßen wir wieder im Boot, lächelten über das wunderbare Erlebnis und fuhren zurück direkt zur Anlegestelle unseres Resorts. Es ist immer schön, dort abgeholt und abgesetzt zu werden, wo man wohnt, unabhängig von der Wasseraktivität.

 

Unser größtes Highlight in Tonga war eine ganztägige Kreuzfahrt mit einem großen Katamaran. Man sagte uns, Tonga sei berühmt dafür, durch die vielen Inseln zu segeln. Wir wussten nicht genau, was auf dem Programm stand, nur dass wir auch schnorcheln würden.

Die erste Schnorchelstelle war Coral Gardens, sie soll eine der 10 besten Schnorchelplätze der Welt sein. Und das war es auch! Riesige gelbe Scheiben von Tischkorallen, riesige  Hirnkorallen, die offensichtlich Jahrhunderte alt sind, grüne Pilzkorallen, Fingerkorallen, Blumenkohlkorallen, stachelige Staghornkorallen und leuchtend gelbe Feuerkorallen. Sehr gesunde Steinkorallen in allen möglichen Varianten und Farben, die alle neben- und übereinander in endlosen Feldern wachsen, nur wenige Meter unter uns. Klares Wasser und viele, viele Fische. Wir freuten uns, einen wunderschönen Adlerrochen zu sehen, der mit seinem Maul im Sandboden  arbeitete, bis er uns wohl entdeckte und in Kreisen fast bis auf unsere Höhe kam, uns musterte und dann weiterschwamm.

Flughunde namens Flughunde

Wir hielten an einer unbewohnten Insel mit einem breiten Sandstrand auf der einen Seite und vielen hohen Felsen, Bäumen und Vegetation auf der anderen Seite. Flughunde, wie große Flughunde genannt werden, hatten hier einen ihrer Tagesruheplätze, und es war großartig und einfach zu sehen, wie sie flogen und dann kopfüber an einem Baum hingen, viele von ihnen am selben Baum. Eine Insel wie aus dem Bilderbuch, mit einer Brandseeschwalbe, die auf einem nahe gelegenen Felsen/Baumstumpf nistete und offensichtlich nicht glücklich darüber war, dass wir in ihre Insel eingedrungen waren, denn sie schrie uns an und flog sehr niedrig. Also blieben wir nicht lange.

Unser letzter Halt war eine Höhle, und ich war froh, dass ich mich entschieden hatte, noch einmal ins Wasser zu gehen, denn es war -  magisch. In der Höhle war das Wasser klar, still und tief und ich fühlte mich wie in einem Aquarium. Kleine Fischschwärme schwammen dicht an der Oberfläche. Der Blick aus dem Inneren der Höhle auf die Öffnung unter Wasser war atemberaubend: Im Gegenlicht war das Wasser tiefblau bis hellweiß. An den Rändern der Höhlen gab es viele rosa Korallen und Fische. Außerhalb der Höhle beobachtete ich zu meiner Freude einen Schwarzflossen-Thunfisch, der ohne viel Glück eine Gruppe kleinerer Fische jagte.

Unser Segelerlebnis wurde durch die Gespräche mit den drei einheimischen Tonganern bereichert, die uns auf dieser Reise begleiteten: unser Kapitän/Skipper, sein Schwager, der jetzt in Massachusetts lebt und zu Besuch in der Heimat war, und unser Schnorchelführer, alles Männer in der Mitte ihres Lebens, mit eigener Familie und Kindern.

Ich fand es toll, ihre Geschichten zu hören, ihre Verbindungen zum kulturellen Erbe in der Vergangenheit und zu Tonga.

Was für ein Tag!

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Niue - Polynesischer Felsen